Innsbruck, Austria.
01/11/2009
47th
Congress
Trans-European
Networks
Impact of Transportation on
the Internal Market
and the Reinforcement of Economic and Social Cohesion
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<>Transeuropäische Verkehrsnetzwerke
Rückgrat Europas
Gedenken an Karel van Miert
Eine Videokonferenz mit Herald Ruyters, Abteilungsleiter für die
Koordination vorrangiger transeuropäischer Netzwerke, folgte. Dabei stand die
Bedeutung des Brennerbasistunnels (BBT), der unter dem Brennerpass auf etwa 60
Kilometern den Eisenbahnverkehr ermöglichen wird, im Mittelpunkt der Gespräche.
Ruyters erinnerte an den belgischen Kommissar Karel van Miert, der im Juni im
Alter von 67 Jahren verstorben ist, der auch Brennerbasistunnel-Koordinator war
und in diesem Sinne einen bedeutenden Beitrag geleistet hat.
Klaus Schierhackl, CEO der Autobahnen- und
Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG), trat als nächster
ans Mikro. Die ASFINAG betreibt das gesamte österreichische Autobahnen-
und Schnellstraßennetz mit einer Gesamtlänge
von über 2200 Kilometern. Zu den Aufgaben des Unternehmens zählt auch die
Einhebung von Maut
auf dem Autobahnen- und Schnellstraßennetz inklusive den Sondermauten (z.B. Tauern-
oder Brennerautobahn). Nach einer kurzen Vorstellung
der ASFINAG stand Schierhackl für Fragen offen. „Man kann die Mauttarife für
Autobahnen in Europa nicht vereinheitlichen“, antwortete Schierhackl auf die
Frage hinsichtlich der Tarife, die „nichts für den normalen Bürger sind“, so
ein Sprecher. Ins Gespräch kamen auch Umweltprobleme: „Wann wird auf den
Autobahnen Strom für den Elektro-Verkehr angeboten?“, fragte ein Journalist. Klaus
Schierhackl hob die Bedeutung des umweltfreundlichen Verkehrs hervor, ließ aber
auch wissen, dass sich dies noch nicht ausrechnet. „Solarpanels an der Autobahn
haben wir schon angewandt, aber es rechnet sich nicht aus“, erklärte er.
O.P. of the Congress' participants.
Über den BBT sprach Konrad Bergmeister, Vorstandsmitglied der Brenner
Basistunnel SE. Der BBT ist ein österreichisch-italienisches
Gemeinschaftprojekt zum Bau eines Tunnels für Gütereisenbahnverkehr unter dem
Brennerpass. Insgesamt acht Milliarden Euro kostet der Tunnel Italien und
Österreich, wobei ein Drittel der Kosten von der EU bereitgestellt werden
sollte. Der Startschuss für die Arbeiten wird 2010 gegeben. Der BBT wird die
Alpen entlang der Achse Innsbruck-Bozen unterqueren und ist Teil der 2200
Kilometer langen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsachse Berlin-Palermo im
TEN-Programm der EU. Den ersten Kongresstag schloss Bojan Brezigar,
Vorstandsmitglied der Europäischen Vereinigung von Tageszeitungen in
Minderheiten- und Regionalsprachen, MIDAS, ab. Er präsentierte die Vorhaben der
MIDAS, sprach aber auch über die Schwierigkeiten, mit denen sich Tageszeitungen
in Minderheitensprachen auseinandersetzen müssen. „Für jene, die noch nicht
existieren, wird es sehr schwierig sein, sich einen Platz auf dem Markt frei zu
machen“, antwortete Brezigar auf die Frage, inwiefern solche Tageszeitungen in
Krisenzeiten überleben bzw. gegründet werden können. Die MIDAS hat zurzeit 30
Mitglieder – Tageszeitungen, die in 14 Minderheitensprachen geschrieben sind.
Die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien ist seit Mai 2008 Mitglied der
Vereinigung.
Die Medien in der Krise
Die erste Debatte am zweiten Kongresstag hatte als Thema die
Auswirkungen der Finanzkrise auf die Medienlandschaft. Vassil Sotirov, Leiter der
Abteilung für Auslandspolitik der bulgarischen Tageszeitung „24Hours“, trat an
den Rednerpult. Sotirov sprach über die Probleme der europäischen
Medieneinrichtungen, aber auch über die Situation der Journalisten, die zurzeit
„mehr arbeiten müssen für das gleiche Geld“. Er unterstrich, dass das Vertrauen
in die Medien in letzter Zeit gesunken ist und die Presse kaum noch als vierte
Macht im Staat bezeichnet werden kann. Ins Gespräch kam auch die schwierige
Lage der lokalen Zeitungen, die allmählich vom Markt verschwinden. Schließlich
kam der Experte für Regionalentwicklung Armin Wagner mit einer positiven
Aussage: „Es wird immer Menschen geben, die Zeitungspapier gerne in der Hand
halten, es riechen wollen, die Zeitungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln
lesen“. Die Journalisten im Saal teilten Wagners Meinung.
Als Gedenken an 20 Jahre Mauerfall erzählten einige Journalisten aus
Deutschland, Ungarn, Polen, Bulgarien und Rumänien, wie sie die Wende 1989
erlebt hatten. Es folgte die Generalversammlung der European Journalists
Association: Ein neuer Vorstand wurde gewählt, über den Haushalt des Verbands diskutiert,
vergangene und künftige Ereignisse in die Agenda aufgenommen. Der Kongress wird
nächstes Jahr in Santander, Spanien, stattfinden, einer Stadt, die für den
Titel einer europäischen Kulturhauptstadt 2016 nominiert wird.
Danach stand eine Stadtführung in englischer und deutscher Sprache auf
dem Programm, wo die Journalisten einen kurzen geschichtlichen Einblick über
die Stadt am Fuße der Alpen bekamen. Besonders beeindruckte das Grabmal des Kaisers
Maximilian I. (1459 – 1519) in der Hofkirche, sowie die Statuen seiner Sippschaft.
Das goldene Dachl, Wahrzeichen der Stadt Innsbruck, wirkte ebenfalls wie ein
Blickfang auf die Kongressteilnehmer. Das Dachl wurde im Auftrag von Kaiser
Maximilian I. errichtet, ist eigentlich aus Kupfer, und wurde im Jahr 1500
fertiggestellt.
Swarco: auch in Rumänien
präsent
Am Nachmittag hieß es für die Journalisten: ab nach Wattens, etwa 15
Kilometer von Innsbruck. Hier wurden sie von Manfred Swarovski, Gesellschafter
der Swarco AG und Freund des EJ-Verbands, empfangen. Hier sprach Richard
Neumann, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, über die Swarco AG,
einem weltweit führenden Hersteller von Signalgebern, Wechselverkehrszeichen
und Straßenmarkierungsmaterialien.
Mr Manfred Swarovski, strategic sponsor of the EJ Association with the EJ President Paolo Magagnotti and EJ VP Juan Antonio Prieto
Durch ein im März 2008 von Swarco eingeführtes Verkehrskontrollsystem konnte in einem Jahr die Vekehrszeit um 20 Prozent und die Kohlendioxidemissionen um 10 Prozent verringert werden, und das bei einer Verkehrszunahme von fünf Prozent. Schließlich besuchten die Journalisten Swarovskis Kristallwelten: Da konnten sie den größten Swarowski-Kristall der Welt und verschiedene Einrichtungen/Statuetten aus Swarovski-Krisallen bewundern. Ein Gespräch mit der Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer über Innsbruck rundete den Abend und den Aufenthalt in der Hauptstadt von Tirol ab.
Raluca Nelepcu