Innsbruck, Austria.

01/11/2009



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47th Congress

Innsbruck, Austria

October 8-11, 2009

 

Trans-European Networks

Impact of Transportation on the Internal Market

and the Reinforcement of Economic and Social Cohesion

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Transeuropäische Verkehrsnetzwerke

             Rückgrat Europas

 

 Journalisten auf verschiedenen  EU und nicht EU Länder  trafen sich in Innsbruck, im Landhaus, um aktuelle Verkehrsprobleme des Europäischen  Verkehrssystems  zu besprechen. Hauptthema der Gespräche: „Transeuropäische Netzwerke - Die Auswirkungen des Verkehrs auf dem Binnenmarkt und die Verstärkung der wirtschaftlichen und sozialen Kohäsion“. „Die EU-Staaten sind in Krisenzeiten mehr um die eigenen Geschäfte besorgt, als um europäische Themen“, sagte Verbandspräsident Paolo Magagnotti in der Eröffnung des Kongresses. Wir sind da –fügte er hinzu -, um zu erfahren  wie die Zukunft für das Gesamtwohl aller Europäischen  Buerger gestalten werden kann und dafür unseren Beitrag zu leisten. Danach führte er den ersten Sprecher ein: Herwig van Staa, Landtagspräsident des österreichischen Bundeslandes Tirol, der vor einem Tag vom Ausschuss der Regionen in Brüssel zurückgekehrt war. Van Staa sprach über den europäischen Charakter seines Landes – ein Gebiet mit „europäischen Chromosomen“, so Magagnotti. Ins Gespräch kam auch der Lissabonvertrag. „Falls der tschechische Präsident die Unterschrift verweigert, dann sollte die EU ihn trotzdem in Kraft bringen können“, sagte Herwig van Staa. Fragen wie „Wie weit sind die Bewohner von Innsbruck in europäische Themen eingebunden?“ oder „Wie sehen Sie, dass ab Januar 2010 die Serben ohne Visum reisen werden?“ kamen ins Gespräch. Der Landtagspräsident teilte den Journalisten mit, dass die Wahlbeteiligung für Europa in Tirol sehr gering war. „Ich halte es für notwendig, dass man vor der Integration Verträge mit Serbien abschließt“, sagte Van Staa.

Gedenken an Karel van Miert

Eine Videokonferenz mit Herald Ruyters, Abteilungsleiter für die Koordination vorrangiger transeuropäischer Netzwerke, folgte. Dabei stand die Bedeutung des Brennerbasistunnels (BBT), der unter dem Brennerpass auf etwa 60 Kilometern den Eisenbahnverkehr ermöglichen wird, im Mittelpunkt der Gespräche. Ruyters erinnerte an den belgischen Kommissar Karel van Miert, der im Juni im Alter von 67 Jahren verstorben ist, der auch Brennerbasistunnel-Koordinator war und in diesem Sinne einen bedeutenden Beitrag geleistet hat.

Klaus Schierhackl, CEO der Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-Aktiengesellschaft (ASFINAG), trat als nächster ans Mikro. Die ASFINAG betreibt das gesamte österreichische Autobahnen- und Schnellstraßennetz mit einer Gesamtlänge von über 2200 Kilometern. Zu den Aufgaben des Unternehmens zählt auch die Einhebung von Maut auf dem Autobahnen- und Schnellstraßennetz inklusive den Sondermauten (z.B. Tauern- oder Brennerautobahn). Nach einer kurzen Vorstellung der ASFINAG stand Schierhackl für Fragen offen. „Man kann die Mauttarife für Autobahnen in Europa nicht vereinheitlichen“, antwortete Schierhackl auf die Frage hinsichtlich der Tarife, die „nichts für den normalen Bürger sind“, so ein Sprecher. Ins Gespräch kamen auch Umweltprobleme: „Wann wird auf den Autobahnen Strom für den Elektro-Verkehr angeboten?“, fragte ein Journalist. Klaus Schierhackl hob die Bedeutung des umweltfreundlichen Verkehrs hervor, ließ aber auch wissen, dass sich dies noch nicht ausrechnet. „Solarpanels an der Autobahn haben wir schon angewandt, aber es rechnet sich nicht aus“, erklärte er.

O.P. of the Congress' participants.

 Der längste Tunnel der Welt

Über den BBT sprach Konrad Bergmeister, Vorstandsmitglied der Brenner Basistunnel SE. Der BBT ist ein österreichisch-italienisches Gemeinschaftprojekt zum Bau eines Tunnels für Gütereisenbahnverkehr unter dem Brennerpass. Insgesamt acht Milliarden Euro kostet der Tunnel Italien und Österreich, wobei ein Drittel der Kosten von der EU bereitgestellt werden sollte. Der Startschuss für die Arbeiten wird 2010 gegeben. Der BBT wird die Alpen entlang der Achse Innsbruck-Bozen unterqueren und ist Teil der 2200 Kilometer langen Eisenbahn-Hochgeschwindigkeitsachse Berlin-Palermo im TEN-Programm der EU. Den ersten Kongresstag schloss Bojan Brezigar, Vorstandsmitglied der Europäischen Vereinigung von Tageszeitungen in Minderheiten- und Regionalsprachen, MIDAS, ab. Er präsentierte die Vorhaben der MIDAS, sprach aber auch über die Schwierigkeiten, mit denen sich Tageszeitungen in Minderheitensprachen auseinandersetzen müssen. „Für jene, die noch nicht existieren, wird es sehr schwierig sein, sich einen Platz auf dem Markt frei zu machen“, antwortete Brezigar auf die Frage, inwiefern solche Tageszeitungen in Krisenzeiten überleben bzw. gegründet werden können. Die MIDAS hat zurzeit 30 Mitglieder – Tageszeitungen, die in 14 Minderheitensprachen geschrieben sind. Die Allgemeine Deutsche Zeitung für Rumänien ist seit Mai 2008 Mitglied der Vereinigung.

Die Medien in der Krise

Die erste Debatte am zweiten Kongresstag hatte als Thema die Auswirkungen der Finanzkrise auf die Medienlandschaft. Vassil Sotirov, Leiter der Abteilung für Auslandspolitik der bulgarischen Tageszeitung „24Hours“, trat an den Rednerpult. Sotirov sprach über die Probleme der europäischen Medieneinrichtungen, aber auch über die Situation der Journalisten, die zurzeit „mehr arbeiten müssen für das gleiche Geld“. Er unterstrich, dass das Vertrauen in die Medien in letzter Zeit gesunken ist und die Presse kaum noch als vierte Macht im Staat bezeichnet werden kann. Ins Gespräch kam auch die schwierige Lage der lokalen Zeitungen, die allmählich vom Markt verschwinden. Schließlich kam der Experte für Regionalentwicklung Armin Wagner mit einer positiven Aussage: „Es wird immer Menschen geben, die Zeitungspapier gerne in der Hand halten, es riechen wollen, die Zeitungen in den öffentlichen Verkehrsmitteln lesen“. Die Journalisten im Saal teilten Wagners Meinung.

Als Gedenken an 20 Jahre Mauerfall erzählten einige Journalisten aus Deutschland, Ungarn, Polen, Bulgarien und Rumänien, wie sie die Wende 1989 erlebt hatten. Es folgte die Generalversammlung der European Journalists Association: Ein neuer Vorstand wurde gewählt, über den Haushalt des Verbands diskutiert, vergangene und künftige Ereignisse in die Agenda aufgenommen. Der Kongress wird nächstes Jahr in Santander, Spanien, stattfinden, einer Stadt, die für den Titel einer europäischen Kulturhauptstadt 2016 nominiert wird.

Danach stand eine Stadtführung in englischer und deutscher Sprache auf dem Programm, wo die Journalisten einen kurzen geschichtlichen Einblick über die Stadt am Fuße der Alpen bekamen. Besonders beeindruckte das Grabmal des Kaisers Maximilian I. (1459 – 1519) in der Hofkirche, sowie die Statuen seiner Sippschaft. Das goldene Dachl, Wahrzeichen der Stadt Innsbruck, wirkte ebenfalls wie ein Blickfang auf die Kongressteilnehmer. Das Dachl wurde im Auftrag von Kaiser Maximilian I. errichtet, ist eigentlich aus Kupfer, und wurde im Jahr 1500 fertiggestellt.

Swarco: auch in Rumänien präsent

Am Nachmittag hieß es für die Journalisten: ab nach Wattens, etwa 15 Kilometer von Innsbruck. Hier wurden sie von Manfred Swarovski, Gesellschafter der Swarco AG und Freund des EJ-Verbands, empfangen. Hier sprach Richard Neumann, Leiter der Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit, über die Swarco AG, einem weltweit führenden Hersteller von Signalgebern, Wechselverkehrszeichen und Straßenmarkierungsmaterialien.



Mr Manfred Swarovski, strategic sponsor of the EJ Association with the EJ President Paolo Magagnotti and EJ VP Juan Antonio Prieto



Durch ein im März 2008 von Swarco eingeführtes Verkehrskontrollsystem konnte in einem Jahr die Vekehrszeit um 20 Prozent und die Kohlendioxidemissionen um 10 Prozent verringert werden, und das bei einer Verkehrszunahme von fünf Prozent. Schließlich  besuchten die Journalisten Swarovskis Kristallwelten: Da konnten sie den größten Swarowski-Kristall der Welt und verschiedene Einrichtungen/Statuetten aus Swarovski-Krisallen bewundern. Ein Gespräch mit der Vizebürgermeisterin Christine Oppitz-Plörer über Innsbruck rundete den Abend und den Aufenthalt in der Hauptstadt von Tirol ab.

 

Raluca Nelepcu